Korfu Reisebericht

Nachdem unsere Hochzeitsreise nach Griechenland nun schon 10 Jahre her war, hatten sich mein Mann und ich als gemeinsames Geschenk zu unserem zehnten Hochzeitstag endlich wieder für einen Urlaub in Griechenland entschieden. 

Von Korfu haben wir natürlich schon einmal gehört, aber erst die begeisterten Erzählungen von Freunden, die dort ihren Urlaub verbracht hatten, bringen uns auf die Idee, Korfu zu besuchen. Von der Anreise mit dem Auto, wie die Freunde es gemacht haben, bis nach Venedig und von dort mit der Fähre nach Korfu, halten wir allerdings nicht so viel. Also buchten wir einen Charterflug auf die griechische Insel gegenüber der Südspitze Italiens.

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Unser Hotel liegt im Südosten der Insel, nahe der Ortschaften Vassilatika, Petriti und Boukari. Kein großer Betonklotz, sondern drei hübsche, einstöckige Gebäude, die rund um den Pool stehen. Hübsche Zimmer, alle mit Balkon und Minibar, unseres hat sogar eine Badewanne. Als Verpflegung hatten wir Vollpension gebucht. Schon von zu Hause aus haben wir online einen Mietwagen für die erste Woche bestellt. Zu einem günstigen Wochenpreis wird uns das, in einem sehr guten Zustand befindliche Auto, kostenlos zum Hotel gebracht und später auch wieder abgeholt. Also machen wir uns auf Entdeckungsreise.

Die meisten Straßen auf Korfu sind nicht besonders gut ausgebaut und zudem noch schmal und kurvig. Aber wir wollen ja auch kein Rennen gewinnen, sondern in aller Ruhe die Insel entdecken. Unser erstes Ziel ist Korfu-Stadt oder Kerkyra, wie sie hier genannt wird. Die 2 Festungen, die die Stadt einrahmen sehen wir schon von weitem. Beide wollen natürlich von uns erklommen werden. Das Auto stellen wir am alten Fährhafen ab, von hier aus ist alles bequem zu erreichen.

Auf dem höchsten Punkt der Alten Festung haben wir einen atemberaubenden Blick auf die Stadt und die Umgebung. Von der neuen Festung sieht man die an- und abfliegenden Flugzeuge besonders gut. Am Eingang der Alten Festung steht ein hübsches Denkmal von Reichsgraf zu Schulenberg, ein Deutscher, der im Auftrag Venetiens die Insel Korfu vor dem Zugriff der Türken geschützt hat.

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Weiter geht es zur Esplanada, früher ein Exerzierplatz, ist es heute ein großer Park mit einer Kricketwiese. Da heute Sonntag ist, können wir uns am Kricketspiel erfreuen. Im "Liston", einer schönen Arkaden-Galerie mit Cafes, lassen wir uns nieder und beobachten die Kricket spielenden Leute. An der Esplanada treffen wir außerdem auf einen ionischen Rundtempel und das Denkmal des berühmtesten Politikers der Insel, Graf Ioannis Kapodistrias wurde 1776 auf Korfu geboren. Am nördlichen Ende der Esplanada steht der sehenswerte königliche Palast in neoklassizistischer Bauweise. Früher war er die Sommerresidenz der griechischen Könige, heute ist hier ein Museum untergebracht.

Wir schlendern noch durch die Altstadt. Von der zentralen Einkaufsstraße gehen die verschiedensten, urigen Gassen ab. Hier müssen wir uns einige Punkte zur Orientierung merken, sonst verlaufen wir uns gnadenlos. In der Altstadt finden sich unzählige Geschäfte, es gibt italienische Schuhe, teure Juweliere, große Banken und vieles mehr. Schließlich gelangen wir zum Rathausplatz mit dem Rathaus, eines der schönsten Gebäude der Stadt.

Wir planen auch noch den zweiten Tag für Kerkyra ein und schlendern stundenlang über den lebendigen Markt in der Nähe der Neuen Festung. Anschließend besuchen wir noch den britischen Friedhof. Dieses parkähnliche Gelände ist wirklich sehenswert. Wir finden Gräber aus der Kolonialzeit und einfache Gräber aus der deutschen Besatzungszeit. Verschiedene Steinmetze haben sich hier mit wahren Kunstwerken verewigt. Abgerundet wird der positive Eindruck durch die liebevolle Bepflanzung des Friedhofs.

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An den nächsten Tagen fahren wir mit unserem Mietwagen einfach so drauf los. Entlang der nördlichen Küste entdecken wir viele kleine Orte mit traumhaften Buchten, in denen viel Getümmel ist. In der Bucht von Gouvia schauen wir uns Reste venezianischer Schiffshäuser an, der Hafen von Kouloura bietet ein hübsches Fotomotiv und in Loutses besuchen wir zwei Höhlen. Etwas ruhiger geht es in Perithia zu und von Acharavi machen wir einen Abstecher in den Ort Nimfes und zu den Wasserfällen in der Nähe des Ortes. Auf dem Weg nach Nimfes fällt uns eine Kirche auf, die nicht sehr griechisch, sondern eher buddhistisch wirkt.

Am letzten Tag mit unserem Mietwagen besuchen wir den Ort Gastouri an der Ostküste, hier befindet sich das Achillion. Eine ehemalige venezianische Villa wurde etwa 1907 für die österreichische Kaiserin Sissi umgestaltet und sie verbrachte hier mehrere Frühjahre und Sommer. Einige Räume können wir besichtigen, die eine Art Museum für die Kaiserin darstellen. Am beeindruckendsten ist allerdings der Park mit verschiedenen Statuen und einem grandiosen Ausblick über Korfu und das Meer.

Die zweite Woche unseres Korfu-Urlaubs verbringen wir ohne Mietwagen vorwiegend am Pool des Hotels oder an einem der nahen Strände, an die uns ein Shuttle-Service vom Hotel aus bringt. Santa Barbara ist ein wunderschöner breiter Sandstrand und auch in Notos finden wir einen schönen Strand mit einigen Wassersportmöglichkeiten. Hier ist auch die Taverne Savos, die zu unserem liebsten Ziel wird. Frischer Fisch, gegrillte Ziege, hausgemachter Wein, ein freundlicher Wirt, der auch ein bisschen Deutsch spricht, hier fühlen wir uns richtig wohl.

Im kleinen Ort Agni gibt es eine kleinen, gemütlichen Kiesstrand und vor allem Fischtavernen, von denen wir auch mehrere ausprobieren. Schließlich kehren wir erholt und voller neuer Eindrücke nach Hause zurück, nicht ohne etwas Wehmut, dass dieser schöne Urlaub nun zu Ende ist.

Korfu Reisebericht von Sandra

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